Dinge, die du sofort ausmisten kannst
Wie viele Dinge haben wir eigentlich
Hast du die Zahl 10.000 schon mal gehört, wenn es darum geht, wie viele Dinge wir besitzen? Diese Zahl findet man häufig, wenn man dieses Thema im Internet sucht. Eine Quelle oder eine verlässliche Statistik hierzu wird aber selten dazu genannt und somit kann man diese Zahl auch in Frage stellen.
Hast du mal versucht, alle Gegenstände in deiner Wohnung zu zählen? Und wie geht man da vor? Sind ein Paar Sneaker ein oder zwei Gegenstände? Zählt bei einer Packung Büroklammern jede einzelne Klammer oder nur die Packung? Ein realistisches Ergebnis ist aus solchen Stichproben einfach unmöglich. Schon deshalb nicht, weil du wahrscheinlich irgendwann aufgibst, weiterzuzählen.
Egal, ob du 100 oder 10.000 Dinge besitzt, die Chance ist groß, dass es Gegenstände gibt, die du eigentlich nie verwendest. Und wenn man dann schon beim Entrümpeln ist, kann man mit den einfachen Dingen anfangen: Mit dem, was wir sowieso nicht brauchen.
Kaputt! Muss weg?
Okay, so rigoros muss es nicht sein. Du kannst möglichst zeitnah kaputte Dinge reparieren oder reparieren lassen. Kein Thema.
Aber sei mal ganz ehrlich: Wie lange liegt das schon kaputt da? Kann es überhaupt repariert werden und wirst du dir wirklich die Zeit nehmen, es zu reparieren?
Nein? Dann kannst du sofort ausmisten:
- Geschirr, bei dem der Griff fehlt oder ein Stück ausgebrochen ist
- Handtücher und Bettwäsche mit Löchern
- Stifte und Kugelschreiber, die kaum noch oder gar nicht mehr schreiben
- Spielzeug und/oder (Brett-)Spiele, bei denen Teile fehlen oder etwas kaputt ist – damit wird sowieso nicht mehr gespielt
- Pfannen mit abgeblätterter Beschichtung
- Ladegeräte, die keinen Saft mehr hergeben – es liegen bestimmt noch drei identische herum
- CDs und DVDs – sollten sie noch funktionieren, hast du wahrscheinlich kein Abspielgerät mehr dafür. Außerdem hörst du wahrscheinlich Spotify und schaust Netflix 🙂
- leere und/oder ausgelaufene Batterien – schütze deine Geräte und tausche rechtzeitig die Batterien aus
- und ja, auch leblose Pflanzen sind einfach … kaputt!
Was wir gerne „horten“
Menschen können aus bestimmten Interessen gerne etwas sammeln. Wer gerne liest, sammelt Bücher, und wer gerne reist, sammelt vielleicht Magnete oder Postkarten von jeder besuchten Destination. Am besten sammelt man die schönen Erinnerungen in den Gedanken, die brauchen keinen Platz und man kann sie jederzeit aufrufen. 🙂
Was ich bei fast jedem Kunden angesammelt sehe und sofort gemeinsam mit ihm/ihr ausmiste:
- Verpackungskartons, zum Beispiel vom Fernseher oder von der neuen Bohrmaschine – sie stehen im Weg und werden nie wieder verwendet. Auch für den „Weiterverkauf“ helfen diese übrigens nicht.
- Anleitungen von zig verschiedenen Geräten und in zig verschiedenen Sprachen. Am besten: im Internet nachschauen. Wirklich alle Anleitungen sind online auffindbar. Wenn du wirklich die Anleitung aufbewahren möchtest, dann entsorge zumindest die 18 Sprachen, du die nicht verstehst, und nimm nur die deutsche Anleitung aus dem Buch.
- Einkaufstaschen – mehr als man jeweils mit Einkäufen füllen kann. Entscheide dich für die festesten und praktischsten. 1-2 Stück im Auto, 1-2 Stück in der Fahrradtasche, 1-2 Stück in der Garderobe oder in der Handtasche und gut ist es. Von allen anderen 43 kannst du dich verabschieden.
- Papiertaschen, weil die vielleicht als Geschenktasche hergenommen werden können. Die sind dann aber immer gerade zu groß, zu klein, haben die falsche Farbe oder, oder, oder… Auch hier: die wirklich schönsten 3-4 aufbehalten und dann auch hernehmen. Und bevor die überhaupt weg sind, sind eh wieder 5 neuen dazu gekommen 🙂
- Ladegeräte und Kabel – viele von unbekannten oder nicht mehr existierenden Geräten
Pro Raum ausmisten
Wenn man die kaputten Gegenstände und die unnötig angesammelten Dinge schon ausgemistet hat, kann es für manche etwas schwieriger werden. Weil: Was kann man noch mehr ausmisten? Schauen wir pro Raum in der Wohnung bzw. im Haus, was sofort ausgemistet und weggeworfen werden kann oder was auch weiterziehen darf.
In der Küche:
- Tupperware ohne Deckel, mit Kratzer oder mit einer Fettschicht, die sich nicht mehr reinigen lässt
- doppelte Küchenhelfer wie Pizza-Schneider, Knoblauchpressen usw.
- abgelaufene Lebensmittel und Gewürze, die du schon längst vergessen hast. Überprüfe das Ablaufdatum und entsorge das, was schon längst nicht mehr gut ist. Schafft Platz und verhindert unangenehme Gerüche!
- Kochbücher, die wie neu ausschauen – nur Kochbücher mit Eselsohren und Sauce-Flecken werden wirklich hergenommen 🙂
- Küchenmaschinen, die du dachtest, haben zu müssen aber nie verwendest
- Gläser und Tassen mit Rissen – sind einfach nicht mehr schön
Weiter geht’s, ins Bad:
- alte Medikamente – schau auf das Ablaufdatum und bring sie zur Apotheke, hier werden sie richtig entsorgt. Und wenn du schon gar nicht mehr weißt, wofür die Tabletten sind, können diese auch abgegeben sofort werden
- Make-up: Ähnlich wie Lebensmittel und Medikamente haben auch Kosmetikprodukte ein Ablaufdatum.
- Proben von Cremes, die schon jahrelang auf Verwendung warten – werden selten hergenommen und werden auch irgendwann schlecht
- altes Badespielzeug wie Gummienten – werden selten richtig getrocknet und bilden irgendwann Schimmel 😐
Auch im Kleiderschrank kannst du mehr Platz schaffen, indem du dich trennst von:
- Kleidung, die zu groß oder zu klein geworden ist
- Farben, in denen du dich nicht wohl fühlst
- Kleidungstücken, die verwaschen sind und Löcher haben
- unbequemen Schuhen
- Socken und Unterwäsche mit Löchern
- Handtaschen, die seit einem Jahr nicht mehr hergenommen wurden
- Kleiderbügel, die kaputt oder unpraktisch sind
- Ausrüstung einer Sportart, die schon längst aufgegeben wurde
Schau mal, was sich so alles im Wohnzimmer auf der Couch oder am Esstisch angesammelt hat…
- unfertige Zeichnungen/Bastelwerke von den Kindern
- Einkaufszettel, die du nicht mehr brauchst
- Bücher und Zeitschriften, welche schon gelesen wurden oder die du gar nicht mehr liest
Sollen wir noch in den Keller schauen, oder weißt du schon, was ich dir sagen will?
- Gegenstände, die du im Keller gelagert hast, weil du nicht weißt, wohin sonst … werden sie überhaupt noch hergenommen?
- der alten Rasenmäher/Staubsauger, der schon längst von einem Roboter ersetzt wurde
- geöffnete Farben, womit vor 5 Jahren die Wände gestrichen wurden. Und ja, auch die Pinsel kannst du gleich entsorgen.
Fazit
Was ich mit diesem Beitrag erreichen will, ist das du einmal kritisch dein Hab und Gut anschaust und dir überlegst, was wirklich wichtig ist für dich, für deine Mitbewohner und für euer Wohlbefinden. Wie leer oder wie voll die Wohnung oder das Haus sein soll, um sich wohlzufühlen, ist für jeden anders und deshalb kann auch nicht gesagt werden, welche Menge an Dingen gut ist oder schlecht.
Das, was ich aber oft höre, ist „Weniger ist Mehr“. Das erreichst du nicht an einem Tag, sondern ist ein längerer Prozess. Das Schöne ist, du musst es nicht allein machen.
Frage die Freundin, Nachbarin oder eine Arbeitskollegin, um dir zu helfen. Gemeinsam ist man stärker, man kann sich gegenseitig motivieren und es macht mehr Spaß.
Und solltest du nach mehreren Versuchen, Selbsthilfebüchern und Tipps aus Blogs immer noch nicht vorankommen, dann suche doch eine(n) Ordnungsberater*in in deiner Nähe.
Wir helfen gerne!
Geschrieben von: Marga Hermans
www.raumauf.at